Belém
Belém - der Name ist der portugisische Ausdruck für Bethlehem - wurde am 12.01.1616 vom portugiesischen Kapitän Francisco Caldeira Castelo Branco gegründet. Zuerst wurde zur Sicherung des neuen Landes die Festung Forte do Presépio (heute Forte do Castelo ) errichtet. Das Fort wurde auf dem Siedlungsgebiet der Tupinambá - Indianer gebaut.
Das Mündungsgebiet des Amazonas (damals im weiteren Verlauf noch unbekannt und Río Marajo genannt) war ein wichtiger Handels - und Ruhepunkt für die Schiffe der Eroberer und Einfallstor für die Küstengebiete.
Die Stadt wurde zunächst Feliz Lusitânia benannt, später Santa Maria do Grão Pará, danach Santa Maria de Belém do Grão Pará, woraus der heutige kurze Name Belém entstand.
Neben dem Carnaval (Karneval) ist Círio de Nossa Senhora de Nazaré jedes Jahr am zweiten Oktoberwochenende das größte Fest der Stadt und gilt als größtes religiöses Fest Brasiliens: 1790 zum ersten Mal veranstaltet kommen heute hunderttausende Menschen aus dem ganzen Land in die Stadt und tragen eine Marienstatue in einer Sänfte durch die Strassen. Wer das daran befestigte, hunderte Meter lange Seil greifen kann „pegar a corda“, bekommt dafür seine Sünden vergeben.
Besonders der alte Übersee-Hafenkai (Estação das Docas) wurde aufwendig renoviert und ist mit seinen gepflegten Musikbars ein Touristenmagnet. Der Río Amazonas zeigt in Belém schon die Auswirkungen der Gezeiten des Nahen Atlantics, daher liegen Bereiche des Hafens bei Ebbe trocken.
Das Theater "Teatro la Paz" hat seit seiner Renovierung im Jahre 2001 einen regelmäßigen Spielplan. Erbaut in der reichen Kautschukzeit, ähnelt es sehr dem Teatro Amazonas in Manaus.
Besonders sehenswert ist auch der Bio-Zoologica, eine Art Mischung aus Botanischem Garten und Zoo, mitten im Zentrum.
Das heutige Stadbild von Belém wird durch zahllose Hochhäuser geprägt, welche jedoch keine Ghettos bilden und gut eingefügt sind.
Wer sich für Indianer und deren Geschichte in Amazonas interessiert, dem sei das historische Museum im Forte Castelo empfohlen. Hier werden u.a. 6000 Jahre alte Keramikfunde von der Insel Marajó gezeigt. Im Bezirk Icoaraci haben sich Manufakturen angesiedelt, welche Kopien zum Verkauf an Touristen anfertigen.
Im Hafen, als Einfallstor nach Amazonas, befindet sich ein Stützpunkt der brasilianischen Marine. Auch das Forte wird traditionell bewacht und präsentiert eine kleine Ausstellung zur Militärgeschichte.
Vom grossen Busbahnhof (Rodoviária) hat man Landverbindungen in alle Regionen Brasiliens mit komfortablen Reisebussen. Nach Río rechne man mit 72 Stunden Fahrzeit ...
Sonstige Sehenswürdigkeiten:
Catedral da Sé
Palácio Antônio Lemos
Palácio Lauro Sodré
Residência dos Governadores (ehemaliger Gouverneurs-Palast und Orchidarium)
Museu de Arte Sacra (sakrale Kunst aller Epochen in der Kirche São Alexandro)
Museu do Estado (wechselnde Kunstausstellungen)
Kulinarisch sollten vorallem die Cremes der Açaí und Cupuaçu - Palmfrüchte probiert werden.
An den Stränden des Amazonas kann man Wellengang wie auf dem Meer erleben und doch im Süßwasser baden.